Noch ganz genau erinnere ich mich daran, wie ich mich fragte, was ich denn alles brauche, um mit dem Nähen zu beginnen. Dass ich eine Nähmaschine, Nadeln, Nähgarn und Stoff benötige, war natürlich selbstverständlich, aber was denn für sonstiges Zubehör? Es gibt ja eine riesengrosse Auswahl, aber was braucht man unbedingt und erleichtert das Nähen und die damit verbundene Arbeit wirklich? Gerne möchte ich euch in diesem Blogbeitrag die – aus meiner Sicht – praktischsten Nähhelfer vorstellen, auf die ich nicht verzichten könnte.
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Rollschneider und Schneidematte
Als ich mit dem Nähen begonnen habe, hatte ich keinen Rollschneider und als ich dann endlich einen gekauft habe, fragte ich mich nur noch: „Warum denn nicht schon früher?“. Das Zuschneiden mit dem Rollschneider ist so unglaublich praktisch und einfach. Schnittmuster auflegen, befestigen/Gewichte drauflegen/mit der Hand festhalten und rundherum fahren und tadaaaa, schon hat man seine Schnittteile! Ich benutze zum Zuschneiden fast nur noch dieses Zubehör.
Für das Zuschneiden mit dem Rollschneider benötigt man eine Schneidematte. Diese gibt es in verschiedenen Grössen und Qualitäten. Eine gute Schneidematte ist „selbstheilend“, das heisst, die Schnitte verschliessen sich wieder und bleiben nicht in der Matte zurück. Dazu kommt auch, dass die Klinge des Rollschneiders bei einer guten Matte länger scharf bleibt. Eine qualitativ bessere Schneidematte kostet zwar mehr, aber dafür kann man sie langfristig benutzen und man muss die Klingen des Rollschneiders nicht ständig ersetzen – die Anschaffung ist also ihr Geld wert. Wenn man häufig grössere Schnittteile zuschneiden muss, ist es sicherlich praktisch, wenn man sich eine grosse Schneidematte kauft.
Stickschere oder andere kleine Schere
Um die Fadenenden genau und nah am Stoff abschneiden zu können, verwende ich eine kleine, spitze Schere. Auch für Feinarbeiten wie z.B. das Kürzen, Einschneiden oder Abschneiden von Nahtzugaben ist dieses Zubehör äusserst praktisch. Die grosse Stoffschere finde ich dafür zu unhandlich und schwieriger zu kontrollieren.
Stoffschere
Obwohl ich eher im „Team Rollschneider“ bin, gehört auch eine gute Schneiderschere zu meinen Nähhelfern. Bei Projekten, die grössentechnisch meine Schneidematte überfordern, greife ich auf die Stoffschere zurück. Das ist dann deutlich weniger mühsam und zeitsparender, als ständig den Stoff auf der Matte hin- und herzuschieben und zu schauen, dass nicht alles verrutscht. Auch wenn man viele Rundungen schneiden muss, kann die Arbeit mit der Schere angenehmer sein – mit dem Rollschneider ist dies nämlich nicht ganz ohne.
Stoffklammern
Natürlich kann man die guten, altbekannten Stecknadeln verwenden… Aber da gibt es jetzt auch tolle Stoffclips, mit denen man Schnittteile zusammenhalten oder den Saum feststecken kann. Sie sind schnell befestigt, hinterlassen keine Löcher und pieksen einen auch nicht fies in den Finger! Stoffklammern können zwar Stecknadeln nicht zu 100% ersetzen, aber wann immer möglich, benutze ich sie viel lieber.
Handmass
Um Nahtzugaben oder Säume zu messen, verwende ich ein Handmass. Es ist klein und handlich und darum für kleine Näharbeiten äusserst praktisch. Dank der Aussparungen an der einen Seite, kann man Markierungen ganz genau einzeichnen. Dieses Zubehör liegt bei mir immer griffbereit neben der Nähmaschine.
Kreiderad
Meistens schneide ich mit dem Rollschneider direkt dem Schnittmuster entlang ohne etwas einzuzeichnen, wenn ich aber die Schnittteile doch übertrage, finde ich die Verwendung des Kreiderads äusserst angenehm und einfach. Wer schon bei uns im Laden war, hat sicherlich auch schon bemerkt, dass wir diesen Nähhelfer zum Einzeichnen der Schnittlinie verwenden. Kreidepulver wird mittels eines Zahnrädchens auf den Stoff übertragen. Die Linie ist gut sichtbar und lässt sich leicht mit Darüberstreichen/Klopfen wieder entfernen.
Nahttrenner
Fehler passieren beim Nähen nunmal (am liebsten wenn man nicht viel Zeit zum Nähen hat oder sich denkt „nur noch schnell diese Naht, dann bin ich fertig“ – nicht wahr?)! Das ist im Normalfall auch gar nicht schlimm, da man auf den Nahttrenner zurückgreifen kann. Naht auftrennen ist sicherlich nicht gerade spassig, aber dieser Nähhelfer ist umso wertvoller. Nahttrenner werden übrigens teilweise als Zubehör zur Nähmaschine mitgeliefert, vielleicht musst du dir also gar keinen kaufen. Wobei es inzwischen schöne und ergonomische Modelle gibt… 😉
Meine Auflistung der praktischsten Nähhelfer könnte auf jeden Fall noch weitergeführt werden… Beispielsweise verwende ich gerne das Patchwork-Lineal für grössere Näharbeiten oder für das Zuschneiden von Bündchenstreifen. Auch Kopierpapier in irgendeiner Form wird benötigt, wenn man Schnittmuster abpausen möchte. Wenn man Kleidung näht, ist ebenfalls ein Massband unentbehrlich, um Masse nehmen zu können.
Auf welche Nähhelfer würdet ihr nicht mehr verzichten? Ich freue mich, wenn ihr in den Kommentaren davon erzählt.
Ich hoffe, dass ich mit diesem Beitrag besonders Nähanfängern einen kleinen Überblick verschaffen konnte. Tipps zu „Wie fange ich mit dem Nähen an“ findet ihr übrigens in diesem Blogbeitrag von Rosina.
Herzliche Grüsse
Aline von YingDesign
Ich brauche meinen Fingerhut oft, damit komme ich fast durch jeden Stoff mit der Handnadel, z.B. beim Knopf annähen oder so….(besonders viel Wert ist er mir auch weil es ein ziemlich alter silbriger Fingerhut ist mit dem meine Grossmutter schon genäht hat…vielleicht sogar schon ihre Mutter…
Danke Anita für deinen Tipp – und so, schön ein so wertvolles Familienstück zum Nähen zu haben! Herzliche Grüsse und weiterhin viel Spass beim Nähen 🙂