Dieses Jahr waren wir ja echt mit einem wunderschönen, langen Sommer gesegnet. Der Herbst ist nun aber definitiv da und mit ihm auch die Lust, herbstliche Stoffe zu vernähen. Warm und kuschelig sollen sie sein, aber auch farblich die jetzige Stimmung widergeben. Und wie so häufig, inspiriert uns da die Natur. Vielleicht denkt ihr jetzt an Sweatstoffe… aber nein, für mich ist ein anderer Stoff noch viel passender für diese Zeit. Nämlich Cord! Für mich gehört dieser Stoff unbedingt zum Herbst, obwohl ich ja nicht einmal ein Kleidungsstück aus Cord besitze. 😀 Nur anno dazumals hatte ich eine sogenannte „Manchesterhose“. Als ich die neu eingetroffenen Cordstoffe im Laden sah, war für mich jedoch klar, dass ich mindestens einen davon vernähen muss. Und in welcher Farbe? Natürlich senfgelb! Oder passt denn eine andere Farbe besser zum Herbst? Wobei ich auch dazu sagen muss, dass Senfgelb weder in meinem Kleiderschank noch in dem von meiner Tochter vertreten ist (war)… aber ein senfgelber Cordstoff musste für ein herbstliches Outfit einfach sein!
Stoffwahl für ein herbstliches Outfit
Für das Outfit meiner Tochter habe ich den Rockteil des Kleides („Ava“ von Petit&Jolie) aus dem senfgelben Bio-Cord von C. Pauli genäht und diesen mit dem Wolljersey „Mysig tid fläck“ in mint kombiniert. Das Design hat senfgelbe Tupfen, weshalb ich ihn besonders passend fand – auch wenn die Farben nicht identisch sind.
Ich finde ja, dass Stulpen bei einem herbstlichen Mädchenoutfit nicht fehlen dürfen, also habe ich ein Paar aus dem Wolljersey genäht.
Für Leggings, die ein bisschen wärmer sein sollen, eignet sich Sommersweat perfekt. Hier habe ich den farblich passenden Bio-Sommersweat von Elvelyckan Design „Speckle wine“ gewählt. Das dunkle Weinrot passt perfekt zu den Tupfen auf dem Wolljersey.
Ich mag es, wenn meine genähten Sachen ein spezielles Detail haben. Bei diesem Outfit habe ich mich für ein Spitzenband auf dem unteren Rockteil entschieden. Ich war zwar lange unentschlossen, ob ich das so nähen soll, aber das Resultat gefällt mir ziemlich gut.
Nachdem ich euch das Herbstoutfit meiner Tochter gezeigt habe, möchte ich euch zum Schluss noch ein paar Tipps zum Nähen mit Cord geben.
Verarbeitung von Cord
Der edle, samtige Stoff mit den typischen Längsrippen lässt sich einfach verarbeiten. Genäht wird er mit einer 70er oder 80er Universalnadel. Um die schöne Struktur des Flors nicht zu beschädigen und die Optik bzw. den Glanz des Cords gleichmässig zu lassen, sollte man den Stoff unbedingt von links bügeln. Wenn, aus welchem Grund auch immer, doch von rechts gebügelt werden muss, gehört ein Tuch dazwischen. Speziell ist beim Cord, dass er eine Streichrichtung hat. Fährt man parallel zur Webkante mit der Hand über den Stoff, fühlt er sich in der einen Richtung glatt an. Fährt man mit der Hand in die entgegengesetzte Richtung, stellt sich der Flor auf und es fühlt sich rauer an. Es ist beim Zuschnitt unbedingt darauf zu achten, dass alle Schnittteile in die gleiche Richtung zeigen, ansonsten könnten aufgrund der Streichrichtung Farbunterschiede am Kleidungsstück zu sehen sein. Und zu guter Letzt: Cord fusselt sehr stark! Wer also in der Waschmaschine keine Fusselparty will, sollte den Stoff vor dem Waschen versäubern. Ich hab mir gedacht, ich lass den Fusseln ihr Fest… ein bisschen bereue ich es nun aber. 😀
Was ist denn für euch dieses Jahr DER Herbststoff? Ich freue mich, wenn ihr mir in den Kommentaren davon erzählt.
Herbstliche herzliche Grüsse
Aline von YingDesign
Stoffe:
Bio Cord – uni tawny olive – C.Pauli
Bio Wolljersey – Mysig TId Fläck, mint – Lillestoff
Bio Sommersweat – Speckle Wine – Elvelyckan
Bio Schlauchbündchen – Espresso – Lillestoff
Spitze:
Bio Spitze – Vera rosa/gelb – C. Pauli
Schnittmuster:
Kleid „Ava“ – Petit & Jolie
Stulpen „Stulpenliebe“ – rosarosa
Leggings „Beinschmeicheleien“ – rosarosa