„It’s summertime
And the living is easy
Fish are jumping
And the cotton is high„
(Nick Drake, Summertime)
Während gefühlt die halbe Welt bereits ihr Wohn- mit einem Feriendomizil getauscht hat, sitze ich hier zu Hause und erledige die wichtigsten Punkte meiner To-Do-Liste. Draussen ist die Luft noch frisch und angenehm kühl und ich lasse sie für kurze Zeit ein wenig durch die offenen Fenster und Türen ziehen. Meine Gedanken schweifen immer von Neuem ab, denn geistig bin ich bereits am Packen und Entspannen. Auf Instagram sehe ich all die schönen Fotos von sich brechenden Wellen vor hellem Sandstrand, verschmelzenden Eiscremes sowie Bistros mit schattenspendenden Sonnenschirmen und selbst meine Blog-Statistik zeigt eine grössere Ländervielfalt an als sonst (an dieser Stelle liebe Grüsse nach Italien, Frankreich und Spanien). Wohin es uns in ein paar Tagen ziehen wird, ist offen. Wir lassen uns gerne vom Wind treiben und es kommt vor, dass wir 1 Stunde vor Abfahrt Pläne über den Haufen werfen und eine andere Himmelsrichtung einschlagen. Dank Wohnwagen im Anhang und einem gewissen Mass an Spontanität sind wir entsprechend flexibel. Ans Meer reicht es uns diesen Sommer nicht (wir „hötterlen“ mit 80kmh durch‘s Land), wohl eher wird es der Ruf der Berge sein, welchem wir folgen werden.
Aber bevor es soweit ist, möchte ich ein paar meiner angefangenen Projekte abschliessen. Wie zum Beispiel das hübsche Kleidchen in meiner persönlich aktuellen Trendfarbe Blau. Meine Kinder haben alle schon ziemlich früh einen Sinn für ihre Garderobe entwickelt. Und natürlich wissen sie auch ganz genau, wer wieviele Kleider hat und wem ich wann was genäht habe. Ich versuche meine Kinderkleider-Nähprojekte also so gut als möglich aufzuteilen, so dass sich niemand benachteiligt fühlt. Irgendwann wird das wohl ins Gegenteil kippen und ich höre schon die maulenden Stimmen, die lieber eine Markenjacke aus dem angesagten Onlineshop als ein selbergemachtes Kleidchen von meiner Nähmaschine hätten…
Bis dahin jedenfalls werden sie von mir fleissig weiterbenäht. Schön abwechslungsweise und diesmal war meine Jüngste dran. Auf der Suche nach passendem Material fielen mir bald schon die Bio-Stoffe aus der „Wanderlust“-Kollektion von Monaluna ins Auge.
Monaluna ist ein kleiner Familienbetrieb in der Nähe von San Francisco und dahinter stecken Jennifer Moore und ihr Mann David Miguelucci. Das Bewusstsein für Umweltschutz wurde Jennifer quasi in die Wiege gelegt, ihre Familie und Umgebung beschäftigte sich seit jeher aktiv mit dem Thema. So war es für sie auch von Anfang an klar, dass ihre Stoffe aus 100% Bio-Baumwolle bestehen müssen. In der Zwischenzeit sind ihre Textilien alle auch GOTS-zertifiziert (=Global Organic Textile Standard, weltweit anerkannte Richtlinien, die eine nachhaltige Herstellung von Textilien gewährleisten).
Entschieden habe ich mich schliesslich für den verträumten Popeline-Stoff „Feather“ mit seinen wie mit Aquarell gemalten Federn. Passend dazu wählte ich den Stoff „Dusk“ als Kontraststoff. Ein geeignetes Schnittmuster hatte ich auch bereits im Kopf: das Louisa Kleid von Compagnie M. Ja, das Compagnie M. Fieber hat mich gepackt… Martes Schnittmuster haben meiner Erfahrung nach praktisch eine „sitzt und passt perfekt“-Garantie, wenn man vor Nähbeginn richtig ausgemessen und dann die der Masstabelle entsprechende Grösse gewählt hat. Ich musste jedenfalls bisher nur sehr wenig bis gar nichts anpassen.
Oder meine Kinder haben einfach die perfekte Compagnie M.-Figur 😉
Das Mädchenkleid Louisa wird aus Webware (also nicht-dehnbaren Stoffen) genäht. Wie immer bei Martes Schnitten gibt es auch hier wieder verschiedene mögliche Varianten, hier insbesondere beim Rückenteil:
- mit Kontrasteinsätzen
- zweiteilig
- oder einteilig
Ausserdem kann man das Futter der Jahreszeit anpassen: alles gefüttert, teilweise oder nur in Form eines Belegs. Im Rücken wird das Kleid in allen Fällen mit einem nahtverdeckten Reissverschluss geschlossen. Die praktische, tiefe Schürzentasche wird mit zwei Knöpfen fix ans Oberteil genäht und die Nähte lassen sich schön mit Paspeln betonen.
Beim Schnittmuster ist eine ausführlich beschriebene und bebilderte Anleitung auf Deutsch dabei.
Bei meinem Louisa-Kleid entschied ich mich für die im Rücken zweigeteilte Variante. Bei der Grösse habe ich – nach mehrmaligem Nachmessen – die nicht unserem Alter entsprechende Grösse 2 Jahre genäht. Meine Tochter ist eher schmal und so passt es! Allerdings hätte ich in der Länge bei ihrer Grösse noch gut ein, zwei Zentimeter mehr dazugeben dürfen.
Doch genug der Worte – jetzt wird geurlaubt.
Habt es fein in den verdienten Ferien, im schattigen Nähzimmer oder wo auch immer ihr lieben LeserInnen die Sommertage verbringt!
Liebe Grüsse,
Franzisca / brennnesselein
Stoffe:
Bio-Popeline „Feather“ sowie „Dusk“ (beide GOTS-zertifiziert) von Monaluna
Schnittmuster:
Louisa Dress von Compagnie M.
alles erhältlich bei Yingdesign.ch