Nachhaltiges Leder: gibt es sowas?

Erst kürzlich habe ich erfahren, dass es einen sehr tollen Lederersatz gibt. Ihr werdet nicht erraten welchen Ursprung dieses Leder hat! Bevor ich ihn euch verrate lasse ich euch noch etwas grübeln. Normalerweise trage ich kein Leder, weil mir die Tiere immer sehr leid tun. Da ich aber ein sehr modischer Mensch bin, stehe ich total auf den Look von Leder.

Für mich als Mann ist es jedoch oft sehr schwierig bestimmte Kleidungsstücke zu kaufen, die kein Leder enthalten. Vor allem, wenn es etwas schicker sein soll wie bei Anzugschuhen oder bei Portemonnaies. Frauen dagegen haben eher das Problem bei Taschen. Die meisten schicken Taschen bestehen aus Leder, somit haben wir als naturbewusste Träger immer Schwierigkeiten bei der Auswahl von Lederprodukten.

So, jetzt verrate ich euch aus welchem Material diese alternative zum tierischen Leder ist und zwar ist es Ananas! Ja, genau ihr habt richtig gelesen – Ananas! Ein veganes Ananas Leder könnte die Modewelt ein bisschen verändern und Tiere wie Kühe, Schafe oder noch ganz andere ausgefallene exotische Tiere schonen.

Die Idee für das neue Material hatte Carmen Hijosa. Die spanische Designerin wurde auf den Philippinen auf die Ananasfasern aufmerksam, die bei der Ernte übrig blieben. Sie begann damit zu experimentieren und fand heraus, dass sich die Blätter mit einer Methode, die der Filzerzeugung ähnelt, zu einem festen Material modifizieren ließen. Der neue Stoff soll dem echten Leder tatsächlich nahe kommen. Die Internationale Organisation für Normung (ISO) führte Tests durch und kam zu dem Ergebnis: Ananas Leder kann die internationalen Standards für Stärke, Farbechtheit, Wasser, Abnutzung und Resistenz von Zigarettenverbrennungen, und Flexibilität erfüllen. Der Stoff könne außerdem leicht bedruckt, gefärbt und geschnitten werden. Wahnsinn!

Ananas Leder kann Überweidung verringern

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) schrieb in einem Bericht aus dem Jahr 2006, dass 30 Prozent Erdoberfläche „weitgehend monokulturell für die Tierhaltung genutzt“ und 70 Prozent des abgeholzten Amazonas Regenwalds für Weiden verwendet werden. Das ist ziemlich viel.. Mehr Ananasleder würde eine Überweidung vermindern, Tiere verschonen und sogar die Luftqualität deutlich verbessern. Die Modemarken Puma und Camper sind bereits auf den Ananaszug aufgesprungen. Und neben veganen Schuhen wurden auch Stühle, Sofas, Kleider und Taschen hergestellt. Kürzlich gibt es sogar eine Uhrenmarke aus Deutschland, die Lederarmbänder aus Ananas Leder herstellt. Sollte der Rest der kommerziellen Lederindustrie nachziehen, könnte das vegane Leder eine kleine Revolution auslösen. Denn: Die notwendigen Blätter kommen nach wie vor von philippinischen Bauern, die damit eine neue Einkommensquelle haben. Als Nebenprodukt der Ernte sind keine neuen Anbaufelder notwendig. Die bei der Produktion übrigbleibende Biomasse kann für Dünger und Biogas verwendet werden. Und jedes Tier, das deswegen am Leben bleibt, würde vor Freude jede Ananas einzeln küssen 🙂

Wie ist eure Meinung zu diesem Thema? Habt ihr selbst bereits Erfahrung mit Ananas Leder gemacht oder seid ihr eher skeptisch beim Thema Lederersatz?

Ihr seid herzlich eingeladen zu kommentieren und Fragen zu stellen 🙂

Liebste Grüße,

Tin von YingDesign

 

Ein Kommentar bei „Nachhaltiges Leder: gibt es sowas?“

  1. Ch.meierhofer sagt: Antworten

    Ich finde das eine Gute Idee wichtig ist das wen die Nachfrage steigt es keine Monokultur gibt das haben wir bei Palmoel

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