Während draussen endlich die Blumen blühen, die Vögel frühmorgens bereits zwitschern und die ersten Gemüsesprösslinge sichtbar sind, ist jetzt auch im Haus – beziehungsweise im Kleiderschrank – die Zeit gekommen, auf Frühling und Sommer umzustellen. Eine perfekte Entschuldigung, um sich genussvoll an die Nähmaschine setzen zu dürfen! Es wächst nämlich nicht nur im Garten, nein auch die Kinder werden grösser – und brauchen neue Sommerkleider.
Das habe ich mir also so zurechtgedacht und mir sogleich ein paar Nähprojekte aufdiktiert. Was man nicht alles tut, oder? 😉
Ich wollte ein paar einfache, aber dennoch wirkungsvolle Basic-Kleider nähen. Ein klarer Fall zum Smoken! Wem das nun nichts sagt: Smoken ist eine Art der Textilverzierung. Dabei wird der Stoff in kleine Fältchen ge- und somit zusammengezogen. Es kann einen praktischen Nutzen haben, wenn man z.B. mit einem Gummifaden smokt und das gesmokte Stück schliesslich elastisch ist oder auch einfach einem rein dekorativen Zweck dienen.
Wer sich bis jetzt noch nicht getraut hat zu smoken: Macht es! Wenn ihr eine gerade Naht mit einem normalen Geradstich nähen könnt, dann habt ihr es schon fast geschafft. Smoken geht schnell, ist einfach und macht tatsächlich Spass 🙂
Für alle diejenigen, die das gerne ausprobieren möchten, aber nicht wissen wie: Ich stelle euch in diesem Beitrag kurz zwei verschiedene Smoktechniken vor. Und zwar einerseits das wohl bekanntere Smoken mit Gummifaden, über welches ihr sicher schon da und dort gestolpert seid und andererseits das Waben-Smokmuster. Wir beginnen mit Letzterem:
Honeycomb Smocking
Ihr braucht dafür:
- ein rechteckiges Stück Stoff, Grösse: (Brustumfang + 2xNZ) x gewünschte Länge inkl. Saumzuschlag
- Trickmarker, Schneidekreide oder ähnliches
- Lineal, z.B. ein Patchworklineal
- Bügeleisen und allgemeines Nähzubehör (z.B. farblich passendes Nähgarn)
Auf diese Honeycomb-Sommerkleid-Idee bin ich übrigens bei SewMamaSew gestossen. Es hat mich fasziniert, wie einfach und schnell diese Smoktechnik geht und wie effektvoll das Resultat ist! Wäre es eine Dienstleistung, dann würde ich das Wabensmoken in die Kategorie „Bestes Preis-Leistungsverhältnis“ setzen. Auf der Seite von SewMamaSew findet ihr übrigens (auf englisch) ein etwas ausführlicheres Tutorial inklusive Masstabellen in cm und inch für das Sommerkleidchen. Es wird doch auch erklärt, wie ihrdas Kleid mit einem nahtverdeckten Reissverschluss schliessen könnt, diese Variante ist nämlich nicht elastisch! Den Link dazu findet ihr am Schluss dieses Beitrages.
Wenn ihr gerne ein elastisches Resulat haben möchtet, empfiehlt sich das Smoken mit Gummifaden. Das geht ebenso wunderbar mit der Nähmaschine und ist vielleicht noch eine Spur schneller genäht als die Honeycomb-Variante. Es gibt hier verschiedene Arten, um das gleiche Resultat zu erhalten. Meine Lieblinsweise erkläre ich euch im Folgenden:
Smoken mit Gummifaden
Ihr braucht dazu:
- ein rechteckiges Stück Stoff, Breite: (2xBrustumfang + 2xNahtzugabe), Länge: (gewünschte Kleiderlänge + Nahtzugabe + Saumzugabe)
- Gummifaden und farblich passendes Nähgarn
W,enn das gesmokte Kleid/Oberteil für ein Kind ist nähe ich gerne noch Bindebänder an damit es nicht dauernd herunterrutscht. Das kann man mit fertigen Bändern, aus selbstgenähten Bändern, aus Gummibändern oder wie auch immer – ganz nach individuellem Geschmack – machen. Im meinem ersten Beispiel habe ich jeweils 1 Band pro Seite angenäht, beim Rücken allerdings überkreuzt (einfach kontrollieren, ob der Kopf beim Anziehen noch durchpasst), beim zweiten Beispiel habe ich mich für je zwei Bändel entschieden, die ich oben verknote.
Wie bereits erwähnt lassen sich auch Hosen sehr gut beim Bund und den Beinabschlüssen smoken. Auch zum Beispiel bei erwachsenentauglichen, bequemen Haremshosen aus weichem Bio-Chambray!
Ich hoffe, ich konnte euch das Smoken verständlich näherbringen. Fragt einfach nach, wenn etwas unklar ist, wir helfen gerne weiter! Ansonsten: wir freuen uns immer über Kommentare und wünschen euch viel Spass beim Nähen 🙂
Liebe Grüsse,
Franzisca
Stoffe:
Bio-Voile Glitzer Libellensommer (C.Pauli, GOTS-zertifizert)
Bio-Popeline Poem (Monaluna, GOTS-zertifiziert)
Hose aus Dyed Denim von Art Gallery Fabrics, im Yingdesign-Laden in Winterthur erhältlich
Schnittmuster:
Kleid mit Libellen: Honeycomb Smocked Sundress von Straight Grain für SewMamaSew (auf englisch, aber gut bebildert)
Oberteil: siehe Tutorial
Hose: lillesol basics No. 44 Sommerhose von lillesol & pelle
Verlinkt zu Freutag und Nähfrosch’s Kostenlose Schnittmuster Linkparty
Danke für die schöne Anleitung!
Sehr gerne! 🙂
Liebe Franzisca,
deine Kleider sehen klasse aus .. ich habe mich auch mal daran versucht, bin aber kläglich gescheitert. Keine Ahnung warum … ist warscheinlich nicht meine Technik aber die erste Variante gefällt mir schon total gut. Da muss ich mir die Anleitung noch einmal etwas genauer ansehen. Denn ein tolles Kleidchen ist ja für jede Dame etwas.
Liebe Grüße die Nähbegeisterte
Liebe Nähbegeisterte
Vielen Dank – ich freue mich, wenn die Kleider Dir gefallen und ich inspirieren konnte!
Bei welcher Technik bist Du denn genau gescheitert?
Die Honeycomb-Smoktechnik ist wirklich ein Hingucker und gefällt bei uns Gross und Klein 🙂
Liebe Grüsse,
Franzisca
jöööö franziska, da stöbere ich auf pinterest rum auf der suche nach einer dubbelisicheren
anleitung zum smoken und finde dich !!! 🙂
das ist wunderbar, dir glaub ich auch alles ….gigl…..
wird so gemacht, tuusig dank für diese schöne und schön geschriebene anleitung.
drückerle für dich und rosina, herzlich, kathrin
Liebe Kathrin
Auch die Nähwelt scheint offensichtlich manchmal klein zu sein 😀 so lustig!
Ich danke dir herzlich für deine netten Worte und ich freue mich, wenn ich dir smoktechnisch weiterhelfen konnte. Ich wünsche dir ein gutes Gelingen mit deinem Nähprojekt!
Drücker zurück und ganz liebe Grüsse
Franzisca